Jeder kennt sie und die meisten haben sie selbst im eigenen Haushalt: Küchen-Spüllappen & -Schwämme. Auf das praktische Küchenutensil kann und will eigentlich kaum jemand verzichten. Aber wusstet ihr, dass ihr mit dem Kauf und mit jeder Nutzung der Umwelt schaden zufügt?
Gängige Spüllappen und Schwämme aus dem Supermarkt bestehen aus synthetischen Fasern wie Kunststoff | Plastik. Nun braucht man kein Fuchs zu sein, um sich denken zu können, dass das keine umweltfreundliche Variante ist. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich um ein Wegwerf-Produkt handelt! Leider hört der ganze 'Spaß' hier aber noch nicht auf. Denn herkömmliche Spülprodukte lösen sich mit der Zeit bei der Nutzung auf. Jeder hatte bestimmt schon einmal einen Küchenlappen oder Schwamm in der Hand, der den einen oder anderen Riss oder fehlende Ecken hatte. Ja und wie löst sich das denn auf?
Das ist natürlich nicht so zu verstehen, dass sie einfach in der Luft verpuffen. Leider gestaltet sich das ganze Procedere so, dass sich kleine Mikroplastik-Teilchen der Lappen und Schwämme von ihnen lösen. Da die Verwendung ja meist im Küchenspülbecken ist, gelangen diese Teilchen dann in den Abfluss und somit ins Wasser. Obendrauf kommt der abgenutzte Schwamm dann am besten schon nach ein paar Wochen wieder in den Müll. Na sauber!
Vielleicht wäre es an der Zeit, darüber ein wenig zu reflektieren und sich zu überlegen, ob eine nachhaltige Variante euch und eurer Umwelt zuliebe eine bessere Option wäre. Ich hoffe euch in diesem Blogpost aus meiner neuen Reihe #Ökostrick ein paar Denkanstöße liefern zu können.
Euren Schwamm könnt ihr ganz einfach durch eine nachhaltige und ökologische Abwandlung ersetzen: mit einem Luffa! Hierbei handelt es sich um ein pflanzliches Produkt, das zur Familie der Kürbisse gehört - genauer gesagt ein Schwammkürbis. Vielleicht habt ihr schon einmal von Luffa-Schwämmen zum Massieren unter der Dusche gehört. Aber durch seine wasserbeständigen und gröberen Eigenschaften, eignet sich der Luffa auch hervorragend zum Abspülen in der Küche. Un das beste: er kann auch noch bei 60° in der Waschmaschine gewaschen werden!
'Und wo kriege ich so ein Ding her?', fragt ihr euch jetzt vielleicht. Ganz einfach in jedem Drogerie-Markt. Besonders kann ich diesen hier von Ebelin empfehlen, der zudem auch noch inklusive Verpackung klimaneutral produziert wurde.
Mittlerweile gibt es außerdem auch im Einzelhandel einige nachhaltige Varianten für pflanzliche Spültücher und zwar ganz einfach solche, welche sich ebenfalls in der Waschmaschine reinigen lassen. So langsam nähern wir uns auch dem Grund, weshalb ich das Thema überhaupt in meinem Strickblog anschneide. Vielleicht könnt ihr es euch ja bereits denken! Ich gebe zu, der Titel lässt es 'erahnen'.
Denn man kann sich solche Spültücher auch ganz hervorragend selbst stricken. Es ist ein wirklich einfaches Projekt, man muss sich nicht einmal große Gedanken um eine Maschenprobe machen, da es sich um ein einfaches Quadrat handelt und kein Kleidungsstück. Und das beste ist, es funktioniert auch noch richtig gut mit übrigen Garnresten - ein Traum aller Stricker|innen!
Wer lieber zu einem gekauftem, nachhaltigem Tuch greifen möchte, dem empfehle ich diese hier vom Avocado-Store. Für alle, die sich gerne selbst solche Spültücher stricken wollen, habe ich in diesem Blog Post eine Anleitung dazu geschrieben, für mein Version des gestrickten Spüllappens, dem ich den Namen Caja-Spültuch gegeben habe.
Zunächst einmal ist die Garnauswahl hier sehr wichtig! Ihr solltet solches wählen, das zu 100% aus Baumwolle besteht. Denn diese gehört zur Familie der sehr strapazierfähigen Garnen und kann zudem bei 60° in der Waschmaschine gewaschen werden. Wer extra-ressourcenschonend arbeiten möchte, der achte darauf, dass es sich zudem um Bio-Baumwolle handelt. Grund dafür ist der, dass biologisch angebaute Baumwolle mit einem geringeren Wasseranteil produziert wird als herkömmliche.
Für mein Caja-Spültuch nutze ich einen Rest aus meinem Garnvorrat von Søstrene Grene, das Garn Anna & Clara 100% Cotton 8/4. Es hat eine große Auswahl an Farben und unter anderem Knäuel, die GOTS-zertifiziert sind (also den Global Organic Textile Standard entsprechen).
Für ein Spültuch benötigst du:
Baumwollgarn der Stärke 2.5 - 3 mm | Fingering Garn; waschbar bei 60°
Mein Garn hat im Muster gestrickt eine Maschenprobe von 22 x 34 = 10 x 10 cm
Ich habe von meinem Garnrest ca. 20g | 64 m benötigt
Rundstricknadel in der Stärke 2.5 mm, 40 cm
Schere, Wollnadel zum Vernähen
Es wird ein einfaches Perlmutster für unseren Lappen in Hin- & Rückreihen gestrickt. Grund dafür ist der, dass das Muster schön fest wird und eine gute Dicke hat, um Wasser aufsaugen zu können. Dieses Muster sieht folgendermaßen aus:
Hinreihe: 1 Masche (M) rechts (re), 1 M links (li) im Wechsel bis zum Reihenende
Rückreihe: alle M gegensätzlich stricken, wie sie liegen; also re M links und li M rechts stricken
Und das war schon alles an Muster! Mein Spüllappen soll 20 x 20 cm groß werden, du kannst deinen aber natürlich auch etwas größer oder kleiner machen. Nehme dazu einfach ein paar Maschen mehr oder weniger auf.
Schlage 45 M auf der Rundnadel 2.5 an. Beginne die erste Reihe im Perlmuster zu stricken, also 1 M re, 1 M li abwechselnd. Bei 45 M endest du mit 1 M re.
Wende deine Arbeit und beginne die Rückreihe zu stricken. Du beginnst mit 1 M re, da wir die vorherige Reihe ebenfalls mit re abgeschlossen hatten. Stricke 1 M re, 1 M li im Wechsel bis zum Reihenende. Nun wiederholst du die Hinreihe, dann wieder die Rückreihe usw., bis du 20 cm oder deine gewünschte Länge erreicht hast.
Jetzt musst du nur noch die M im Muster abketten. Es ist hierbei nicht wichtig, ob du mit einer Hinreihe oder einer Rückreihe abschließt.
Schneide deinen Arbeitsfaden ab und ziehe ihn durch die letzte M. Vernähe schließlich noch deine Fadenenden mit einer Wollnadel und schon bist du fertig.
Das war's schon! War doch nicht allzu kompliziert oder?
Wenn du jetzt deinen fertigen Spüllappen vor dir hast, solltest du ihn erst einmal vor dem ersten Gebrauch in die Waschmaschine stecken. Dadurch blüht das Garn richtig auf und entfaltet seine Saugfähigkeit zum Abspülen erst wirklich.
Achte darauf, dass du es im Gebrauch später immer im Waschgang bei 60° wäschst, um so viele Keime wie möglich zu entfernen.
Ich hoffe euch einen kleinen Anstoß und Motivation gegeben zu haben, euer Plastik am Spülbeckenrand gegen etwas Nachhaltiges auszutauschen.
Wenn ihr meiner kleinen Strickanleitung gefolgt seid, lass mich gerne an euren fertigen Projekten teilhaben, indem ihr mich auf Instagram @yarn.me.up verlinkt und den #cajadishcloth verwendet!
Tolle Idee! Und auf deinen Fotos sieht es auch richtig schön aus. So kann ich Lappen passend zu meiner Küche machen - oder machen lassen…