Heute geht's weiter mit Teil 2 zum Post über das Waschen und Spannen | Blocken von Strickteilen aus der Serie #Garngeflüster. Im ersten Teil des Blog Posts habe ich euch versucht, den ganzen Prozess mit einigen - meiner Meinung nach unschlagbaren - Argumenten schmackhaft zu machen. Wie versprochen ist heute die Anleitung dazu dran, wie ihr am besten vorgehen solltet, wenn ihr euer Gestricktes waschen wollt.
Zuerst einmal solltet ihr euch bewusst werden, dass ihr euch für diesen Prozess genau so viel Zeit nehmen solltet, wie für's Stricken selbst. Also nicht unbedingt in Stunden und Minuten, aber haltet euch vor Augen: je genauer und gewissenhafter ihr an diesem Part arbeitet, umso schönere Ergebnisse könnt ihr für euer Teil erzielen! Zudem ist das Spannen ein einmaliges Procedere, das nicht bei jedem Waschgang wiederholt werden muss, sondern sich nur auf den Ersten beschränkt.
Ihr solltet in jedem Fall immer zuerst einmal die Banderole des Knäuels checken, welches ihr verstrickt habt. Hier findet ihr alle Pflegehinweise, die das Garn betreffen. Kann es in die Waschmaschine oder muss es von Hand gewaschen werden? Wie hoch darf die Temperatur sein? Darf das Garn gebügelt werden oder nicht? Und so weiter und so fort...
Auch wenn es sich generell immer empfiehlt, eine Maschenprobe zu machen, bevor man überhaupt mit dem Strickprojekt beginnt, wissen wir alle, dass das nicht immer geschieht. Upsi! Zu groß ist dann doch die Vorfreude, endlich mit dem Stricken anzufangen. Ja und am Ende hat man dann den Salat, wenn man Pech hat und nichts passt - vor allem nach dem Waschen! Wer kennt es nicht? ;)
Also meine Lieben, immer schön brav eine Maschenprobe machen und diese vor Beginn des Projekts ebenfalls Waschen und Spannen!
Wenn ihr euch dann trotzdem nicht ganz sicher seid, wie ihr am Besten euer fertiges Strickteil waschen könnt, lohnt es sich dann wirklich, eine Maschenprobe angefertigt zu haben. Denn die eignet sich super zum herumexperimentieren, bevor ihr eure Arbeit vielleicht ruiniert!
Wenn ihr euch sicher seid, was die geeignete Pflege von eurem Teil ist, geht's an die Materialien, die ihr benötigt.
Zuerst einmal solltet ihr euch an passendes Wollwaschmittel zulegen, da herkömmliche Waschmittel oft zu aggressiv für die empfindlichen Garnfasern sind - egal ob ihr von Hand oder mit der Waschmaschine wascht. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit Eucalan gemacht. Vorteil bei diesem Mittel ist, dass es nach dem Waschprozess nicht noch ausgewaschen werden muss und einem dadurch ein Schritt in der Handwäsche erspart bleibt.
Weitere Materialien sind, eine große flache und gepolsterte Unterlage, Stecknadeln | T-Nadeln | Kammnadeln, zwei große Handtücher, und ein Maßband. Als Unterlage eignen sich zum Beispiel super Kinderspielmatten, welche sich in der Größe anpassen lassen. Alternativ tut's für kleinere Projekte auch einfach nur eine Yoga-Matte oder ein Bügelbrett. Wer möchte, kann sich auch an speziell angefertigten Spannmatten für Strickteile bereichern. Wichtig ist einfach, dass euer ganzes Projekt auf der Unterlage gemütlich Platz hat.
Optional können auch noch Spannstäbe zu den Nadeln genutzt werden. Mit ihnen lassen sich einfach und schnell gerade Seiten eines Projektes auf die exakt selber Länge spannen.
Bevor ihr jetzt loslegt, möchte ich euch außerdem noch darauf aufmerksam machen, dass nasse Garne sehr behutsam behandelt werden sollten. Je nach der Zusammensetzung verhält es sich im feuchten Zustand unterschiedlich und ist in jedem Fall empfindlich. Daher solltet ihr es unbedingt vermeiden, daran zu ziehen oder es gar auszuwringen! Dies könnte nicht nur die Fasern beschädigen, sondern auch die Form eures Strickstückes so beeinflussen, dass es sehr unförmig wird und nicht oder nur schwer noch zu retten ist.
Und jetzt geht's ans Eingemachte!
Wir beginnen mit - logisch - dem Waschen des Strickstücks. Je nachdem, welche Methode für euch zutrifft, gebt euer Teil entweder (auch hier mit dem richtigen Waschmittel) in die Waschmaschine oder füllt eine geeignete Schüssel | Waschbecken mit lauwarmen Wasser und Waschmittel.
Für die Handwäsche lasst jetzt das Strickprojekt in das vorbereitete Wasser und weicht es 10-15 Minuten ein. Vermeidet hierbei unbedingt den direkten Kontakt mit laufendem Wasser aus dem Hahn, da das Garn sonst unter Umständen verfilzen könnte.
Je nachdem, welches Waschmittel ihr gewählt habt, muss dies eventuell noch ausgewaschen werden. Lasst dazu frisches Wasser zum Strickstück ein und schwenkt dies darin hin und her, ohne daran zu ziehen oder es feste aneinander zu reiben. Wiederholt den Arbeitsschritt, solange wie es notwendig ist um die Seife auszuwaschen.
Weiter geht's mit dem Herausheben des Teils. In jedem Falle, Waschmaschine oder Handwäsche, wird euer Strick sich gut mit Wasser vollgesaugt haben und daher (sehr) schwer sein. Aus diesem Grund, solltet ihr es vorsichtig und ohne daran zu ziehen, mit beiden Händen zusammengeknüllt aus der Waschmaschine oder dem Wasser heben. Für die Handwäsche wird es jetzt noch notwendig sein, das überschüssige Wasser herauszupressen. Drückt es dazu vorsichtig mit beiden Händen aus - niemals wringen oder ziehen!
Auch wenn dieser Schritt sehr gewissenhaft ausgeführt wird, ist trotzdem noch Wasser von der Handwäsche übrig, welches wir loswerden wollen. Legt euer Knäuel dazu auf ein ausgebreitetes Handtuch und bringt es vorsichtig flach in Form. Das muss noch nicht perfekt sein, nur soweit, dass alles wieder nebeneinander liegt. Rollt dann das Handtuch zusammen mit der Wäsche ein und drückt dabei fest mit deinen Händen darauf herum. Es ist sogar möglich, mit dem Knie oder gar stehend darauf noch mehr Druck auszuüben.
Jetzt sollte das zweite, noch trockene Handtuch bereit auf der Matte liegen. Breitet euer Teil hierauf aus, Hand- wie Maschinenwäsche. Nehmt euch jetzt etwas Zeit, um euer Strickstück wieder in die richtige Form zu bringen. Auch hier solltet ihr darauf achten, nicht zu sehr an dem Gestrickten zu ziehen, denn das Garn ist immer noch sehr empfindlich und verformt sich schnell. Versucht eher zu schieben oder etwas zu klopfen - klingt komisch, funktioniert aber tatsächlich ;)
Wenn ihr einfach einen normalen Wasch-Prozess vor euch hattet, wäre eure Arbeit hier getan. Lasst alles trocknen und euer Teil ist wieder aufgefrischt einsatzbereit!
Falls es sich um die erste Wäsche handelt, geht es nun noch an das Spannen. Beginnt beim Setzen der Nadeln mit wichtigen Anhaltspunkten, wie zum Beispiel an den Schultern, den Unterarmpunkten und dem Saum. Haltet euer Maßband bereit und checkt immer die gewünschte Länge, auf die ihr euer Teil spannen möchtet. Arbeitet euch dann zu enger aneinander liegenden Punkten vor und platziert eure Nadeln ca. 2-3 cm voneinander entfernt. Achtet darauf, dass eure Seiten eine gleichmäßige Kante bilden. Hier könnten auch Spannstäbe in die äußersten Maschen gefädelt werden, um alle Maschenglieder gleichzeitig zu spannen.
Jetzt solltet ihr nur noch alles komplett trocknen lassen (Geduld, Geduld) und schon habt ihr euer fertiges Strickprojekt in einem perfekten, frisch gewaschenen Zustand!
Ich weiß, dass dieser ganze Prozess etwas respekteinflößend sein kann. Auch ich bin absolut kein Experte und lerne nach wie vor laufend dazu! Trotzdem wollte ich euch hiermit eine kleine Anleitung mit auf den Weg geben, die euch hoffentlich etwas weiter hilft und vielleicht ein wenig die Angst vor dem Waschen nimmt.
Wie immer habe ich euch noch einmal den Waschvorgang kompakt zusammengestellt. Diesmal dürft ihr euch sogar über kleine Bildchen freuen, die ich dazu gemalt habe!
Ich hoffe, euch einige Tipps gegeben zu haben und freue mich auf den nächsten Post mit euch!
Habt eine schöne Woche :)
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